VW T4 Syncro – der Neue

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Im März 2019 war es soweit Nach 2 Jahren Suche fanden wir den Nachfolger unseres alten VW T4, der uns 12 Jahre und 335.000 km auf drei Kontinenten zuverlässig an unsere Ziele und wieder nach Hause brachte. Auf dem Zettel standen entweder ein Mercedes Sprinter 4×4 oder ein VW T4 Syncro. Eher durch Zufall wurden wir bei einem Händler in Berlin fündig, der einen ehemaligen Krankentransporter der Bundespolizei anbot. Es war kein Schnäppchen … Aber der Wagen hat so ziemlich die Wunschkonfigaration, wie wir es wollten.

Unser Syncro aktuell in 2024

Der Krankenwagen

T4 Syncro, langer Radstand, Motor AXL mit 2,5 L und 102 PS,
Allradantrieb (Syncro) mit EDS
Erstzulassung 10/2002, 126.000 km gelaufen
Wasser-Standheizung (defekt) 4 KW, 2 Einzelsitze mit Armlehnen, Klima
Trennwand, Pilzlüfter, hinten die volle Krankentransportausstattung,
Elektrische Spiegel aber keine el. Fensterheber (perfekt)
Landstromanschluß (brauchen wir nicht, aber wenn er mal da ist, bleibt er)
Blaulicht, Funkantenne usw. demontiert und qualitativ moderat die Löcher im Dach verschlossen
Allgemeinzustand sehr gut, wenig Rost (es gibte keine rostfreien T4)

Umbau
Zunächst wurde das Fahrzeug entkernt. Sämtliche Einbauten wurden entfernt. Eine sch…(!) Arbeit. Alles war sehr gut verschraubt, vernietet und verklebt. Hierbei konnte ich erste Erfahrungen zur Haltbarkeit von Sikaflex-Verklebungen sammeln.
In der Werkstatt wurde der T4 gute 5 cm höher gelegt, bekam etwas größere AT-Reifen in den Abmessungen 205/70/15. Die Umbauten wurden auch abgenommen und eingetragen. Ich habe bei den Reifen bewußt auf deutlich größere Maße verzichtet, um mit einem größeren Abrollumfang die Kraftübertragung nicht zu verschlechtern. Beim Syncro ist zwar der erste Gang sehr kurz übersetzt, aber es gibt leider kein Untersetzungsgetriebe. Unter dem Motor wurde ein Unterfahrschutz aus Stahlblech verschraubt.

Der Pilzlüfter und ein Antennenstummel wurden vom Dach entfernt und die Löcher mit Edelstahlblech verklebt. Die Fenster wurden mit Fahrzeugfolie abgeklebt, so dass nur noch in der Schiebetür und im der Heckklappe Glas ist. Die Trennwand wurde ebenfalls entfernt. Für die Abnahme als LKW wurden alle möglichen Gurthalter hinten verschweißt. Das Dach und die Seitenwände isolierten wir mit 19 mm selbstklebendem Armaflex. Die „Mickymaus-Blinker“ am Dach wurden ebenfalls demontiert und die Löcher mit Sikaflex verklebt. Zur Sicherheit wurde noch eine Lackschutzfolie aufgeklebt. Ein paar kleine Rostansätze wurden beseitgt. Ins Dach verklebten wir ein Heki-Mini-Dachfenster, das auch mit Verdunkelung und Mückenschutz ausgestattet ist.

Beim Innenausbau übernahmen wir Strukturen, die sich in unserem alten Fahrzeug bewährt hatten. Was uns nicht gefiel, wurde verändert. Um maximalen Stauraum zu nutzen, basieren die Möbel alle auf Euronormboxen, die lediglich mit Sperrholz an der Front verkleidet wurden. Der Beifahrersitz bekam eine Drehkonsole und insgesamt 4 LED-Lampen leuchten den Raum gut aus. In den Möbelaufbau (aus 15 mm Multiplexplatten, Natur) wurde auch eine 2 KW Standheizung von Autotherm (Planar) inkl. Höhenkit verbaut. Eine kleine Kompressorkühlbox mit 11 Liter Volumen findet auch noch Platz. Die fenster in Schiebetür und Heckklappe sind relativ dunkel foliert, so dass sie von außen blickdicht sind. Mit einem Rollo an Stelle der ehemaligen Trennwand kann man mit einem Handgriff das „Wohnzimmer“ blickdicht machen, z.B. wenn man sich auf einem Parkplatz in der Stadt mal schnell umziehen will oder es nicht lohnt, zur Nacht die Thermomatten an die Scheiben zu heften.

Wir haben bewußt auf den Nachbau einer Miniwohnung verzichtet. So gibt es keinen Wassertank mit Minispülbecken und Miniwasserhahn und Miniabwassertank oder einen fest verbauten Miniherd. Bei einem so kleinen Fahrzeug reduziert sich der Nutzen auf „Spielerei“. Meist passieren die Arbeiten eh im Freien. Wichtig ist, dass man sich an Tagen mit schlechtem Wetter im Fahrzeug auch wohl fühlt. Hell, freundlich, warm und ein gewisses „Raumgefühl“ trotz kleiner Abmessungen sind also wichtig. Das Bett mit 1,40 m Breite und 1,80 m Länge läßt sich mit wenigen Handgriffen ausklappen. Geschlafen wird auf klappbaren Matratzen, die mit hochwertigem Kaltschaum (nach Probeliegen) befüllt sind. Geschlafen wird unter normalen Bettdecken statt in Schlafsäcken.

Auf dem Dach habe ich in den Regenrinnen Airlineschienen verklebt. Auf diese wurden Dachträger aus Aluprofilen 40 x 40 mm verschraubt. Im ersten Jahr waren wir allerdings noch mit den Klemmträgern vom alten T4 unterwegs. Auf dem Dach finden 2 Sandbleche aus Alu Platz sowie eine Alubox mit Bergematerial, Wagenheber usw. Für längere Reisen nimmt eine verstärkte Dachbox noch zusätzliches leichtes Gepäck auf. Über eine selbstgebaute halblange Heckleiter gelangt man auf das Dach und nutzt die Sandbleche als Trittfläche. Die Leiter ist an der Hecklappe an ebenfalls verklebten Airlineschienen verschraubt. Ein kräftiger LED-Arbeitsscheinwerfer nach hinten erleichtert im Dunkeln das Einparken erheblich.

2023:
Unseren T-Max Kompressor haben wir im Heck fest verbaut. Somit reduziert der Aufwand erheblich, nach eine Offroadfahrt mit reduziertem Reifendruck diese wieder auf Straßendruck zu befüllen. Kompressor auspacken, Motorhaube öffnen, Batterieabdecken entfernen, Kompressor anklemmen … das alles entfällt zukünftig.
Außerdem haben wir unserem „Fernreisebus“ endlich eine LiFePo-Batterie mit 100Ah spendiert, die unter dem Fahrersitz verbaut ist und über einem Victron Ladebooster geladen wird.

2024:

Da beim T4 Syncro konstruktionsbedingt eher träge agiert und nur moderate Kräfte überträgt, haben wir eine Visco-Kupplung der Firma Kern aus Österreich eingebaut. Diese reagiert erheblich spontaner und überträgt mehr Kraft auf die Hinterachse. In Tunesien konnten wir uns im Sahara-Sand davon überzeugen, dass die Visco erheblich besser arbeitet, als die originale. Wenn man den Allradantrieb benötigt, ist er da. Man denkt nicht mehr darüber nach. Offroad kommt man damit erheblich weiter und das leidige „Eingraben über die Vorderräder“ gehört der Vergangenheit an.

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Technische Eckdaten:

Gewicht ausgebaut und betankt ca. 2.200 kg
Gewicht reisefertig beladen ca. 2.700 – 2.800 kg
Verbrauch 8 – 9 Liter Diesel
Reichweite max. 900 bis 1.000 km pro Tankfüllung
Allradantrieb (Syncro) mit EDS und Visco-Kupplung von Kern
Bodenfreiheit 23 cm am tiefsten Punkt unter dem Motor
Länge ca. 5,40 m / Höhe ca. 2,10 m ohne Dachgepäck
AT Reifen General Grabber AT3
Unterfahrschutz aus Stahl
Anhängerkupplung (auch als Schutz beim Aufsetzen)
Dachfenster Heki Mini 40 x 40 cm
Klimaanlage
Wasserstandheizung 4 KW (Motor vorwärmen)
Luftstandheizung (Innenraum heizen)
Wände und Dach mit 19 mm Armaflex isoliert
Fenster mit Thermomatten verdunkeln und isolieren
Beifahrersitz drehbar
Kompressorkühlbox 11 Liter
Bett 1,40 x 1,80 m
2 LED Innenraumleuchten
2 LED Leselampen
Arbeitsscheinwerfer nach hinten auf dem Dach montiert
LiFePo Batterie mit 100 Ah + Ladebooster
Steckdosen 12V, USB, 1x 220V (bei Landstromanschluß)
Landstromanschluß mit Ladegerät für Veraucherbatterie (nicht mehr seit 2023)
Markise 2,80 m Breite
Kocher 3.000 W Campinggaz + Reservekocher mit Kartusche
Wasser aus Kanistern 10 L + 5 L, gesamt 45 Liter
Toiletteneimer mit Müllbeutel und Granulat als Notfallklo
Navigation über ein 8 Zoll Tablet mit OsmAnd (auch auf Handys installiert)

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Saharasand in Tunesien

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Immer dabei:

Sandbleche
Kompressor (fest verbaut)
Bergeausrüstung, kinetisches Bergeseil, Schäkel, Wagenheber
HiLift mit Radadapter (auf längeren Reisen bzw. Offroadtouren)
Klappspaten
Axt
Klappsäge
Feuernetz (kl.Feuerstelle)
Feuerlöscher
Werkzeugset
Reifenflick-Set
Starthilfekabel
Klebeband, Schlauchschellen, Kleinmaterial usw.
Campingtisch
2 Campingstühle
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